Ein verkannter Stadtteil blüht auf
Nicht lange ist es her, da galt Rothenburgsort als graue Maus oder Schmuddelstadtteil. Viel Gewerbe, kaum Wohnungen und wenig Freizeitmöglichkeiten boten nicht gerade den idealen Wohnraum für Familien. Doch es hat sich in den letzten Jahren etwas getan! Die direkte Lage an der Elbe und zahlreichen Freiflächen bieten dem Stadtteil jede Menge Potenzial welches vor einiger Zeit erkannt wurde. Mit dem Projekt „Stromaufwärts an Bille und Elbe“ gab die Politik den Startschuss zur Neugestaltung und Entwicklung der bisher vernachlässigten Stadtteile. Neuer Wohnraum, erweiterte Bildungsmöglichkeiten und andere neue Institutionen sollen entstehen und Rothenburgsort attraktiver machen.
Auch das Freizeitangebot soll verbessert werden und so entstand vor einem Jahr die neue Kunstrasenanlage an der Marckmannstraße 125. „Mit diesem Schritt wurde ein wichtiger Grundstein für die Sportentwicklung im Stadtteil gelegt und die weiterhin rasant steigende Nachfrage bestätigt die Notwendigkeit einer solchen Sportanlage“, beschreibt der neue Vorstand des FTSV Lorbeer Rothenburgsort.
15 Monate sind inzwischen vergangen und die Entwicklung ist mehr als positiv. Insgesamt hat der Verein seine Mitgliederzahl verdreifacht und gut 450 Mitglieder gehören dem Sportverein mittlerweile an. Besonders der Jugendbereich wurde stark ausgebaut und bietet mit aktuell 15 (Vor 2 Jahren waren es noch 5) Jugendmannschaften jedem Jahrgang eine entsprechende Fußballmannschaft. Auch zwei reine Mädchenmannschaften und andere Sportangebote gibt es bereits.
„Vor 3 Jahren war diese Entwicklung undenkbar. Als ich hier als Trainer anfing, gab es einen alten Grandplatz, ungenügend Hallenzeiten und gerade Mal 40-50 Kinder. Die Infrastruktur lud nicht gerade zum Verweilen ein und es zog die Kinder eher in Vereine außerhalb des Stadtteils mit wesentlich besseren Trainingsmöglichkeiten.“ erinnert sich Robert Hillbrecht (Jugendtrainer).
Dieser Erfolg ist jedoch kein Zufall. Zeitgleich mit dem Bau der Anlage startete der Verein das Reformierungsprojekt „Mein Stadtteil, Mein Verein“.
Neue Kooperationen, eine stärkere Außenwirkung und verbesserte Trainingsbedingungen sollten geschaffen werden, um die Sportqualität nachhaltig zu erhöhen. Diese Maßnahmen waren ein entscheidender Erfolgsfaktor um die Identifikation der Anwohner zum Sportverein zu verbessern.
Besonders die Unterstützung starker Partner ist für einen Breitensportverein enorm wichtig. Die Arbeit aller Funktionäre ist ehrenamtlich und die Beitragseinnahmen fließen fast komplett in den Spielbetrieb. Neuanschaffungen und Wachstum können nur dank Spenden, Fördermittel oder Sponsoren realisiert werden.
„Aktuell unterstützt uns das Bündnis für Quartiere mit einer großzügigen Spende worüber wir sehr dankbar sind. Es ist uns nun möglich, weitere wichtige Schritte zu gehen und das Sportangebot zukunftsorientiert auszubauen.“ so der Vorstand. Die Zusammenarbeit beschränkt sich hierbei jedoch nicht nur auf die finanzielle Unterstützung sondern ist vielmehr Nährboden für neue Ideen und Zukunftsprojekte. In zahlreichen Dialogen wurden wichtige Themen rund um die Weiterentwicklung besprochen und mit Hilfe des Bündnisses auch Lösungsansätze gefunden. „Diese Art von Zusammenarbeit ist wesentlich produktiver, als die Teilnahme an irgendwelchen Sitzungen oder Ausschüssen“, berichtet Robert Hillbrecht. „Im direkten Kontakt zu stehen mit Personen, die sich auf ihren Gebiet richtig gut auskennen, hilft uns enorm weiter. Auf der anderen Seite bekommen die Bündnispartner Informationen direkt von der Basis und können diese wiederum in ihre Projekte einfließen lassen. Eine klassische Win-Win-Situation. “
Text & Foto: Lorbeer-Redaktion